Die romantische Rückkehr zu seinem Jugendklub schlug im Jänner dieses Jahres hohe Wellen. Nach seiner katastrophalen Zeit in Saudi-Arabien kehrte Neymar zum FC Santos zurück – von wo er einst den großen Schritt zum FC Barcelona wagte. Seit der Rückkehr war Neymar in 17 Spielen an neun Toren direkt beteiligt. Am Dienstagmorgen folgte der erste Doppelpack auf Klubebene seit knapp drei Jahren. Ein Doppelpack als Abschiedsgeschenk für seinen Heimatklub?

Ein letzter Höhepunkt
Neymar selbst hat nämlich noch große Ziele: Die WM 2026 soll der letzte Höhepunkt einer Karriere werden, die in der Vergangenheit von mehreren Auf und Abs geprägt war. Beim Turnier in Amerika will er seinen größten Traum verwirklichen und mithilfe von Neo-Teamchef Carlo Ancelotti den langersehnten WM Pokal zurück in das Land des Fußballs bringen.

Bereits 2014 erwarteten die fußballverrückten Brasilianer vom damaligen Wunderkind nichts weniger als den Gewinn der WM im eigenen Land. Auf dem damals 22-Jährigen lastete ein nahezu unmenschlicher Druck. Der Rest ist bekannt: Im Viertelfinale verletzte Neymar sich schwer - Brasilien blamierte sich ohne ihn im Halbfinale gegen Deutschland massiv. Zwölf Jahre später will der Superstar sein Versprechen nun endlich einlösen. Für die perfekte sportliche Vorbereitung auf sein letztes großes Turnier liebäugelt er dabei mit einer spektakulären Rückkehr nach Europa. Besonders ein Topklub sorgt für großes Aufsehen.

Bild: AFP/NELSON ALMEIDA

Rückkehr nach Europa?
Juventus Turin wird seit einigen Tagen mit dem brasilianischen Superstar in Verbindung gebracht, dafür sorgte mit Abwehrspieler Bremer ein Mann aus den eigenen Reihen. In einem Interview mit „Gazzetta dello Sport“ erklärt Bremer, Neymar könnte seine Laufbahn bei der „Alten Dame“ in der Serie A ausklingen lassen. „Es wäre großartig, ihn hier zu haben“, wird der brasilianische Verteidiger zitiert. Wie bereits der Transfer von Cristiano Ronaldo 2018, könnte Neymar mit seiner Strahlkraft dem strauchelnden Verein neues Leben einhauchen. Mit Neymar holt man nicht nur eines der größten Talente in der Geschichte des Fußballs. Man schnappt sich eine Weltmarke, die Juventus zurück auf den Radar des europäischen Fußballs bringen, die Followeranzahl in den sozialen Medien erhöhen und die Trikotverkäufe ankurbeln würde.

Neymar bringt eine enorme mediale Reichweite mit sich: Auf Instagram zählt er über 230 Millionen Follower. Besonders in Südamerika könnte seine Ankunft den Bekanntheitsgrad von Juventus massiv steigern.

Bild: AP/Antonio Calanni

Transfer wäre stemmbar
Auch finanziell wäre der Transfer für Juventus angesichts seines aktuellen Marktwerts von rund zwölf Millionen Euro und eines Vertrags, der noch bis Ende 2025 läuft, durchaus realisierbar. Sportlich kann sich Neymar bei einem Wechsel wieder an das Niveau gewöhnen und in einer Topliga zeigen, was noch in ihm steckt. Für Juventus Turin stellt sich allerdings die Frage nach dem sportlichen Wert einer Neymar-Verpflichtung. Der Brasilianer gilt als höchst verletzungsanfällig und ist in Europa, spätestens seit seiner Zeit in Paris, als großes Ego bekannt.

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Der jahrelange Serienmeister aus Turin, der seit fünf Jahren sehnsüchtig auf einen weiteren Meistertitel wartet, ist auf dem Weg eine junge, hungrige Mannschaft zusammenzustellen. Inwieweit ein Superstar wie Neymar diesem Mannschaftsgefüge weiterhelfen würde, ist mehr als fraglich. 

Nostalgie pur
Auf der anderen Seite wäre der Transfer für italienische Fußballfans ein absoluter Traum und würde perfekt in die Transferpolitik der Serie A passen. Nachdem der SSC Neapel mit Kevin De Bruyne und der AC Mailand mit Luka Modrić bereits jeweils einen Superstar verpflichten konnten, wäre Neymar der nächste Coup, der den Wettbewerb innerhalb der Liga anheizen würde. Eine Rückkehr Neymars nach Europa wäre für Fußballromantiker auf der ganzen Welt eine Reise in die Vergangenheit voller Nostalgie. Sollte auf eine solche Rückkehr auch noch der WM-Titel folgen, wäre es das unerwartete Ende einer Weltkarriere, die von den meisten Experten bereits abgeschrieben wurde …